Kulinarisches vom Fuße des Steinwalds

Experimentelles Dreitage Chili

Ich wollte schon länger ein wenig an einem Chilirezept feilen. Und zwar nicht nur, was die Zutaten angeht, sondern vor allem auch die Zubereitung selbst.

Zutaten:

(für 4 Personen)
Experiment Chili

  • 1kg Rinderbrust (geputzt; vom Fett sollte man aber ruhig etwas dran lassen)
  • 150g geräucherten Speck
  • 800g Zwiebeln
  • 4-6 Knoblauchzehen (nach Geschmack)
  • 6-7 Peperoni
  • 1 Handvoll getrocknete Tomaten
  • 800g stückige Tomaten aus der Dose
  • 800g Bohnen aus der Dose
  • Rapsöl
  • Butterflocken
  • 1 TL Kakao-Pulver
  • 0,5l Bier
  • 200ml Kaffee (kalt)
  • ggf. Rinderbrühe
  • 2 EL mexikanischen Oregano (getrocknet)
  • 2-3 EL Worcestershiresauce
  • 1 EL Brauner Zucker
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1-3 TL getrocknete Chilis (je nach Schärfe und Geschmack)
  • grobes Meersalz
  • Pfeffer (frisch gemahlen)

 

Zubereitung:

Tag 1
Die Rinderbrust (nach dem Putzen sollte mindestens noch 1kg übrig sein) in feine Würfel schneiden.
Jeweils 2 TL grobes Salz und Pfeffer mit dem Kreuzkümmel und den getrockneten Chilis grob zermahlen und gemeinsam mit dem Kakaopulver dazu geben.
Mit dem Kaffe, 200ml Bier und der Worcestershiresauce übergießen, gut verrühren und über Nacht darin marinieren.

Tag 2
Das Fleisch über einem großen Topf abseihen.
Den geräucherten Speck in feine Würfel schneiden (0,5cm) und in etwas Rapsöl bei mittlerer Hitze auslassen.
Die fertigen Speckwürfel kommen zur abgetropften Marinade in den Topf. Im ausgelassenen Schmalz wird nun das Fleisch (in 2 Portionen und unter Zugabe von weiterem Rapsöl) sehr scharf angebraten. (Kleiner Tipp damit’s schneller geht: Schöpft zwischendrin den Saft aus der Pfanne in den Topf ab. ) Das fertige Fleisch wandert ebenfalls in den Topf.
Zwiebeln grob würfeln und in Rapsöl gemeinsam mit den Butterflocken bei mittlerer Hitze gold-gelb braten. Nach ca. 5-10 Minuten den braunen Zucker dazu geben und nach weiteren 5-10 Minuten die fertig karamellisierten Zwiebeln in den Topf geben.
Die getrockneten Tomaten und jeweils die Hälfte der Peperonis (Wer’s nicht so scharf verträgt entfernt ggf. die Kerne) und vom Knoblauch fein hacken und gemeinsam mit den Dosentomaten und dem Oregano in den Topf geben. Mit Salz und Pfeffer immer wieder abschmecken.
Das Ganze lässt man nun offen für mehrere Stunden – unter gelegentlichem Rühren – köcheln und gießt immer wieder mit Bier, Brühe bzw. Wasser auf (je nach aktuellem Geschmack des Ganzen).
Sobald die Fleischstückchen weich sind nehmt ihr den Topf von der Platte und stellt ihn wieder über Nacht kühl.

Tag 3
In den Topf wandern nun die fein gehackten Reste von Peperoni und Knoblauch und werden für ein paar Minuten mit aufgekocht.
Die Bohnen abgießen, zuletzt hinzufügen und kurz heiß werden lassen (nicht zu lange, da sie euch sonst matschig werden und zerfallen).

Mit einem Klacks Crème Fraîche oder auch Frischkäse und frischem Weißbrot oder Ciabatta servieren.

Übrigens:

Dosentomaten gehören eigentlich nicht zum ursprünglichen Chili con Carne Rezept. Wenn man sie weg lässt und statt dessen mehr Fleisch verwendet ist das Ergebnis zwar etwas flüssiger und dunkler aber dennoch nicht zu verachten.

Die Schärfe des Ganzen lässt sich am Besten durch die verwendeten Peperonis/Chilis variieren. Von meiner eigenen Ernte waren leider keine frischen Chilis mehr übrig, weshalb ich auf Peperonis aus dem Supermarkt zurückgreifen musste. Solange man dabei nicht die spanischen nimmt ist das für mich ein akzeptabler wenn auch nicht perfekter Ersatz für die Winterzeit. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, darauf zurück zu greifen, sind Jalapeño und Ancho Chilis die authentischsten Sorten für dieses Gericht. Auch ein oder zwei Chipotles verleihen dem Gericht eine angenehm rauchige Note.

Ein Rezept für den Dutch Oven werde ich bald möglichst noch nachliefern.